E-Gitarre – Bauformen, Spieltechnik und Kauf
Geschichte der E-Gitarre
Wie bei vielen Instrumenten ist auch die E-Gitarre das Resultat einer stetigen Entwicklung. Da sie im Vergleich zu anderen Instrumenten in Musikgruppen durch ihre geringe Lautstärke kaum hörbar waren, wurde um 1920 herum damit begonnen, nach Wegen zu suchen, Gitarren lauter und durchsetzungsfähiger zu machen. Schließlich stieß man auf die Möglichkeit, mithilfe von elektrischen Tonabnehmern die Schwingungen von Stahlsaiten aufzunehmen und sie über Verstärker sowie daran angeschlossenen Lautsprechern mit einer größeren Lautstärke wiederzugeben.
Grundlegend besteht die E-Gitarre, wie auch die klassische Gitarre, aus einem Kopf, dem Hals sowie dem Korpus und den Saiten. Anstelle eines Schalllochs werden bei der E-Gitarre jedoch elektromagnetische Tonabnehmer genutzt, um die Saitenschwingungen aufzunehmen. Dabei unterscheidet man in zwei verschiedene Bauformen: Single Coil und Humbucker. Während ein Humbucker höhere Frequenzanteile im Mittenbereich hat, ist die Klangcharakteristik des Single Coils eher höhenreich und transparenter und gilt als Weiterentwicklung des Humbucker Tonabnehmers. Was die Bauweise betrifft, so wird bei der E-Gitarre in drei Grundtypen unterschieden. Zum einem gibt es Varianten mit einem Hohlraum im Korpus, die je nach Abmessung der Seitenwände, auch Zargen genannt, als Halb- oder Vollresonanz-Gitarren bezeichnet werden und zum anderen gibt es die sogenannten Solidboys, die je nach Hersteller aus einem oder mehreren verleimten Holzklötzen bestehen. Im Gegensatz zur klassischen Gitarre fehlt bei der E-Gitarre das Schallloch, da die erzeugten Vibrationen und Klänge zum Verstärker geleitet werden und über einen, an den Verstärker angeschlossenen oder im Verstärker integrierten, Lautsprecher wiedergegeben werden. Als Material für die Saiten werden bei der E-Gitarre fast ausnahmslos Nickel und Stahl verwendet.
Spieltechnik
Verglichen mit der klassischen Gitarre ist die Spielweise auf einer E-Gitarre in ihren Ansätzen zunächst identisch. In erster Linie ist es wichtig, beim Spielen die Saiten im Blick zu haben. Dazu sollte die Gitarre in einem leichten Winkel von etwa 10 Grad angekippt sein. Die Finger der Greifhand liegen dicht an den Bundstäbchen, während der Daumen auf der Rückseite des Griffbretts liegt und eine stützende Funktion hat. Bei der Anschlagshand heben sich die Finger ebenfalls nur minimal von den Saiten ab, welche entweder mit den Fingern der Anschlagshand oder einem Plektrum gespielt werden. Dabei gilt es zu beachten, dass das Handgelenk möglichst wenig bewegt wird. Auch wenn die Spieltechnik in den Grundlagen der einer klassischen Gitarre entspricht, gibt es ebenso signifikante Unterschiede. Durch die Verstärkung der Töne können beim Spielen auf einer E-Gitarre mehr Spieltechniken angewandt werden. Eine der wohl bekanntesten Spieltechniken ist das Bottleneck-Spiel. Hierbei wird ein Röhrchen aus Glas, verchromtem Stahl oder Messing über den Mittel- oder Ringfinger der Greifhand gesteckt. Durch das Gleiten über die Saiten können somit fließende Tonübergänge geschaffen werden, die auch als Hawaii-Effekt bekannt sind. Allgemein bietet die E-Gitarre viele Möglichkeiten, Klänge zu verzerren oder durch Effekte abzuändern, was zu ihren markanten Klängen führt.
Die E-Gitarre wird heutzutage aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit in diversen Stilgebieten genutzt und es gibt nur wenige Musikstile, in der sie nicht berücksichtigt wird. Am häufigsten ist sie jedoch in der Pop- und Rockmusik anzutreffen, wird jedoch immer öfter auch im Blues oder im Soul eingesetzt.
Was ist beim Kauf einer E-Gitarre zu beachten?
Wer sich eine E-Gitarre zulegen möchte, der sollte vor dem Kauf einige Eigenschaften überprüfen. Wichtig ist, dass die Gitarre zunächst einmal gut in der Hand liegt, sie von der Größe her passt und wie sie sich spielen lässt. Darüber hinaus sollte natürlich der Sound geprüft werden. Im Idealfall werden dazu alle infrage kommenden Gitarren möglichst an denselben Verstärker angeschlossen, um die Klangfarben vergleichen zu können.
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